IN DIE NATUR
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Eine vorübergehende Installation
Thema: MENSCH STADT NATUR
Gattung: Kunst im öffentlichen Baum
Erklärung 01:
MENSCH STADT NATUR ist das Thema dieser Installation, die sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Tier und damit einhergehend zwischen Stadt und Natur auseinandersetzt. Speziell der akute Verdrängungskampf zwischen Urbanisierung und Natur bzw. Stadtmensch und Wildtier steht hierbei im Fokus.
Die Fakten dazu sind eindeutig: Viele Städte wachsen von Jahr zu Jahr mehr an die angrenzenden Waldgebiete heran. Zusätzlich verdrängt die intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung zahlreiche Tiere aus ihrer weiträumigen Lebenslandschaft.
Mensch statt Natur: Acht leblose Tierkörper, darunter die bedrohte Wildkatze, versinnbildlichen diese unlautere Priorität.
Gleichzeitig zur Verknappung der natürlichen locken die urbanen Lebensräume mit guten Lebensbedingungen sowie einem reichhaltigen Nahrungsangebot:
20 Millionen Tonnen Lebensmittel werden laut einer Studie von 2012 jährlich allein in Deutschland weggeworfen. Mehr als die Hälfte davon in Privathaushalten. Der Mensch wird vom Jäger zum Ernährer.
Halb Stadt, halb Natur, halb jagen, halb finden, diese durch die einseitige Einfärbung der Tiere angedeutete Gegensätzlichkeit wirft Fragen auf, die unsere aller Verhältnis zur Natur betreffen.
Am Ende geht es aber nicht nur um das Aufzeigen von Abhängigkeiten und Zusammenhängen, sondern auch darum, den Spagat zwischen Irritation und Aufklärung in eine Linie verlaufen zu lassen, die Erkennen und Handeln nach sich zieht. Wenn der nächtlich umherschweifende Fuchs zum gewohnten Bild gehört und das zahme Eichhörnchen für Entzücken sorgt, dann plädiert diese Installation für Obacht. Denn die Bedrohlichkeit der Tiere nimmt ab, obwohl sie Symptom einer bedrohlichen Entwicklung sind.